Daß wir sagen
“Ich fühle meine Schmerzen direkt, die
des andern erfahre ich nur indirekt”, kann uns als ein
Anzeichen dafür gelten, daß wir
geneigt sind, hier die besitzanzeigende Redeweise aufzugeben.
Jener verschleierte grammatische Satz führt eigentlich
eine neue Redeweise ein. Er ist es aber, der scheinbar
die metaphysische Ausnahm
estellung des
Ich ausspricht
, (im Gegensatz zu einer
erfahrungsmäßigen
Ausnahm
estellung eines menschlichen
Körpers), während es eine solche
Ausnahm
estellung weder in der einen noch in
der ander
en Redeweise hat, die der Satz verwendet.
Wir können kaum umhin, hier zu glauben, es
läge etwas beinahe Geheimnisvolles in dem Ich und dem
Er, und dem Verhältnis meines Gefühls zu seinem;
als sei hier etwas schwer Faßbares
vorhanden, etwas, das sich gegen das Erfassen
durch unsern Geist sträubt. Wir scheinen einen
Widerstand
überwinden zu müssen, während
er durch die richtige Einstellung unserer Sprache
verschwindet. (Eine Tür, die schwer zu öffnen
ist, nämlich nur durch Anwendung
großer Kraft, und andererseits eine
Kassentür mit
Geheimschloß.)
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