Wer sagt: “Zwei Menschen können
nicht denselben (identischen) Schmerz empfinden”,
den kann man fragen: “Wie ist es etwa im Falle
der si
amesischen– 7
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Zwillinge? Diese
könnten Schmerz an einer Stelle ihres Doppelkörpers
empfinden. War das nun ein Schmerz, oder waren es zwei
Schmerzen, und welcher Art ist die Untersuchung, ob es das eine
oder das andere war? Ich nehme hier an,
daß die Aussagen “Jeder der beiden
hat einen andern Schmerz” und “die beiden haben
denselben Schmerz” entgegengesetzte Aussagen sein
sollen. Wenn also die eine zutrifft, so
muß die andre falsch sein, nicht
sinnlos. Es müßte also
Kriterien in der Erfahrung geben, nach welchen ich einmal das
eine, einmal das andere sagen würde (so ein Kriterium der
ersten Aussage könnte es z.B. sein,
daß der eine sagt, er habe einen
stechenden Schmerz, der andere, er fühle einen schmerzenden
Druck). Aber diese Art
Fall ist es ja gar nicht, die ich betrachten wollte. Ich
wollte ja eine metaphysische Entscheidung treffen, ich wollte gar
nicht zwei Erfahrungen voneinander unterscheiden. – Nun, dann brauche ich auch keine Redeweise,
w
elche sich wie eine Entscheidung zwischen zwei
gegensätzlichen Aussagen anhö
rt.
Nehmen wir nämlich an, ich sagte “Jeder der beiden
hat seinen eigenen Schmerz, auch wenn sich die beiden Schmerzen
weder durch ihre Stärke noch durch ihre Lage
usw. unterscheiden”, so ist dem kein Fall
entgegengesetzt, in welchem die beiden einen Schmerz gemeinsam haben,
und also ist in dem Satze “A hat seinen
Schmerz” das Wort “seinen”
überflüssig.