Aber ist die vorgeschlagene asymmetrische Ausdrucksweise richtig? Warum sage ich: “N. benimmt sich wie L.W. wenn …”? Wodurch ist denn L.W. cha[t|r]akterisiert? Doch durch die Formen etz. seines Körpers [j|u]nd durch dessen kon[s|t]inuier[t|l]iche Existenz [k|i]m Raum. Sind aber diese Dinge für die Erfahrung der Schmerzen wesentlich? Könnte ich mir nicht folgende Erf[sy|a]hrung denen: Ich wache mit Schmerzen in der linken Hand auf und finde, dass sie ihre Gestalt geändert hat und jetzt so aussieht wie die Hand meines Freundes, während er meine Hand erhalten hat. Und worin besteht die Kontinuität meiner Existenz im Raum? Wenn mir jemand Verlässlicher erzählt, er sei, während ich geschlafen habe, bei mir ge[e|s]ess[n|e]n; plötzlich sei mein Körper verschwunden und sei plötzlich wiedererschienen – ist es unmöglich, das zu glauben? Und worin besteht etwa die Kontinuität meines Gedächtnisses? In welcher Zeit ist es kontinuierlich? Oder be[t|s]teht die Kontinuität darin, dass im Gedächtnis keine L[|ü]cke ist, wie im Gesichtsfeld keine ist? (Denn überlege nur, wie wir den blinden Fleck merken!). Und was hätte d[e|i]ese Kontinuität mit der zu tun, die für den Gebrauch des Personennamens L.W. von Bedeutung ist? Die Erfahrung der Zahnschmerzen lässt sich in ganz anderer Umgebung als der von uns gewöhnten denken. (Denken wir doch nur, dass man tatsächlich Schmerzen in der Hand haben kann, obwohl es diese im physikalischen Sinne gar nicht mehr gibt, weil sie einem amputiert worden ist!) In diesem Sinne könnte man Zahnschmerzen ohne Zahn, Kopfschmerzen ohne Kopf etz. haben. Wir machen eben hier einfach eine Unterscheidung wie i die zwischen Gesichtsraum und physikalischem Raum oder Gedächtniszeit und physikalischer Zeit.
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