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Steckt uns da nicht die Analogie der Sprache mit dem Spiel ein Licht
auf?
Wir können uns doch sehr wohl denken, daß sich
Menschen auf einer Wiese damit unterhielten, mit einem Ball zu spielen; und
zwar so, daß sie verschiedene bestehende Spiele
der Reihe nach anfingen, nicht zu Ende spielten und etwa
dazwischen sogar planlos den Ball würfen, auffingen, fallen
ließen etc..
Nun sagte Einer: die ganze Zeit hindurch spielen die Leute
ein Ballspiel und richten sich daher bei jedem Wurf nach
gewissen || bestimmten Regeln. –
Aber – wird man einwenden – der den Satz “N
ist gestorben” gesagt hat, hat doch nicht planlos Worte
aneinander gereiht (und darin besteht es ja, daß er
‘etwas mit seinen Worten gemeint hat’). –
Aber man kann wohl sagen: er sagt den Satz planlos, was sich eben in
der beschriebenen Unsicherheit zeigt.
Freilich ist der Satz von irgendwo hergenommen und wenn man will,
so spielt er nun auch ein Spiel mit sehr primitiven Regeln; denn es
bleibt ja wahr, daß ich auf die Frage “wer
ist N”
eine Antwort bekam, oder eine Reihe
von Antworten, die nicht gänzlich regellos waren. –
Wir können sagen: Untersuchen wir die Sprache auf ihre Regeln
hin.
Hat sie dort und da keine Regeln, so ist
das das Resultat
unsrer Untersuchung.